Mittlerweile kennt es Hund ja nicht mehr anders. Immer wenn es in der Wohnung hektisch zugeht, die große blaue Tasche hervorgeholt wird und alle wie wild hin und her rennen und mein Herrchen nicht mehr so früh aufsteht, ist wieder Urlaubswegfahrzeit. Dann beobachte ich das Geschehen und freue mich das ich "nur" der Familienhund bin der gefühlt immer nur im Weg liegt. Und doch genieße ich es jedesmal. 

Und euch möchte ich teilhaben lassen an meiner Reise in den für mich unbekannten Westerwald.

Also nehmt wie ich gemütlich Platz

und genießt was ich euch zu verbellen habe.


Am großen Tag, das ist für mich immer der Tag an dem unsere Reisen beginnen, hieß es nicht wie immer früh aufstehen und Geschäft machen, nein, es konnte etwas länger geschlafen werden. Warum? Na, wie meine Lauscher vernommen haben ging es nicht weit weg, so um die 200 Kilometer und da konnte man durchaus gemütlich in den Tag starten. Aber gegen 11 Uhr war es dann soweit. Geschirr wurde mir angezogen, die Taschen, Rucksäcke und was nicht sonst noch wurde hingestellt und zum Auto gebracht. Und warm war es draußen. Leute, so gehechelt habe ich mein ganzes Leben noch nicht. Klar, wir haben ja Sommer. Aber meine Herrschaften waren auf alles vorbereitet und haben vor meinem Fenster ein Handtuch gehängt und das Auto mit der Klimaanlage angenehm runtergekühlt. So fährt Hund ganz entspannt in den Urlaub.

Und es dauerte wirklich nicht lange, knappe zwei Stunden konnte ich einen ersten Eindruck erhaschen. Sanfte Hügel, schöne Wiesen, dichte Wälder, das gefiel mir schon ungemein. Und so fuhrenwir am Ortseingang von Westernohe vorbei zur Ferienwohnung.

Nachdem wir angekommen sind schlug uns schon wieder diese Wärme entgegen. Oje, dass konnte ja heiter werden dachte ich so bei mir. Wir wurden von einem netten Mann begrüßt welcher uns zur Wohung führte. Da war schon das erste Besondere. Muss ich zu Hause die Treppen hochsteigen so ging es hier runter. Naja, für die Menschen nichts besonderes aber für meinereiner schon. Drinnen war es wesentlich angenehmer als draußen und da die Wohnung gefliest war legte ich mich erstmal der Länge nach hin und genoss die Kühle, während meine Herrschaften sich alles zeigen ließen. Man bedankte sich und nahm die Wohnung nun in Beschlag. Unsere Gastgeber haben Kuchen und für mich sogar Leckerchen als Willkommensgruß bereitgestellt. Wuff und danke dafür.

Viel war an diesem Tag nicht mehr los. Wir fuhren noch ein wenig rum und wollten zur Krombachtalsperre um uns ein bisserl die Beine zu vertreten. Aber die Wärme und das auftauchen von Bremsen, eine Bezeichnung der Zweibeiner für stechende Insekten, ließen uns das Vorhaben doch abbrechen und wir erkundeten lieber die Umgebung zu Hause für meine Gassigänge. Direkt beim Haus führte ein Weg hoch zum Wald und rechts und links war eine Wildwiese wo es nur so zirpte und so komische Flatterviecher durch die Luft flogen. Es raschelte hier und raschelte da und ich nahm Gerüche wahr..., ich fühlte mich pudelwohl, obwohl ich kein Pudel bin (grins).

Tag 1.

Kumpels, was für eine Ruhe wir hatten, kein Auto, keine Eisenbahn, kein Flugzeug. Wir haben wirklich gut geschlafen. Und jeden morgen freute ich mich auf meine Geschäftsrunde, naja, eine Runde war es ja nicht, einmal den Weg bis zum Wald rauf und wieder zurück. Aber ich wollte immer nur ab in die Wiese und die Flatterdinger aufscheuchen und ihnen beim fliegen zusehen. Die nennt man übrigens Schmetterlinge und die sehen wirklich schön aus.

Wieder zu Hause machte man sich Gedanken wo es hingehen sollte. Aber dank unserer Gastgeber wurden bereits einige sehenswerte Orte genannt welche man besuchen konnte und auch hundefreundlich  waren. Die Wahl fiel auf die Holzbachschlucht. uuhhh. Klingt schon spannend. Also wurde nach dem Frühstück das Auto gekühlt und es ging los. Nach gar nicht all zu langer Zeit hielten wir an einem Parkplatz, die Türen gingen auf und wieder wehte mit ein warmes Lüftchen um die Nase. Aber Bewegung muss sein, also liefen wir los. Es ging über eine Brücke wo ich bereits das rauschen von Wasser vernahm. Und nach kurzem Weg wies ein Holzschlid mit der Aufschrift "Holzbachschlucht" den Weg. Es waren vielleicht 200 Meter welche wir durch offenes Gelände laufen mussten und die Sonne erbarmungslos auf uns niederschien. Aber dann ging es in den Wald wo es dan der Bäume wieder etwas kühler und erträglicher wurde. Mich zog es direkt zum Wasser um meine Zunge reinzutauchen und zu schlabbern. Meine Herrschaften sammelten Stöckchen und warfen sie in den bach und ich sollte sie wieder rausholen. Tolles Spiel, habe ich mitgemacht. Bis ich rausbekam warum sie das machten. Hab nämlich wieder gelauscht. Sie wollten mir damit Abkühlung verschaffen. Das ist denen auch gut gelungen. Und unter uns... ich habe es genossen, nur nicht gezeigt. Sonst denken sie noch ich mag auf einmal das kühle Nass. Hund muss schon vorsichtig sein.

Auch Herrchen beobachten hat Spaß gemacht.er hat sich die Schuhe ausgezogen und mit so einem Dreibeindings in den Bach gestiegen. Wollte sich sicher auch abkühlen und hat es nicht zugegeben. "Ja ne, is klar  klar Holly,nur das ich für dich fotografiert habe damit du was zum zeigen hast für deine Kumpels. und im übrigen ist das Dreibeidingens ein Stativ gewesen ,aber wem sag ich das" 

uhhhh, isser nich süß. Hat er aber auch wirklich toll gemacht, dass muss ich schon bellen.

Der Ausflug hat wirklich Spaß gemacht. Wenn nur die Wärme nicht gewesen wäre. Deswegen haben wir dan auch den Rückweg angetreten und wolten nach Hause fahren. Wir saßen schon im Auto als Frauchen mit dem Finger auf was zeigte. Herrchen schnappte sich den Knipser, stieg langsam aus und ging vorsichtig in die Richtung wo sie hin zeigte, ging in die Knie und knipste los. Was hatten sie nur gesehen? Ich schaute und schaute, konnte aber nix entdecken. is ich was kleines rötliches aufspringen sah. Ja, ich erkannte es sofort, die laufen bei uns im Wald immer die Bäume hoch und gucke runter. Soll ichs verraten? Hier erst das Bild, vielleicht entdeckt ihr es ja.

Und nun die Auflösung. Ein Eichhörnchen ist es gewesen. Aber es war einfach zu schnell und immer in Bewegung. Da konnte sich Herrchen anstrengen wie er wollte, er hat es nicht scharf einfangen können. Nach seinem "Scheitern" kam er wieder zurück, brabbelte was in seinen Bart und wir fuhren nach Hause.

Tag 2

Dieser Tag sollte unfreiwillig ein sehr lauffreudiger werden. Warum fragt ihr, dazu komme ich später.

Nach meinem morgendlichen Geschäftsgang im Gras und dem Frühstück wurde der Ruckack gepackt und Herchen tippte auf seinem Handy rum. Stolz sagte er, er habe die Strecke jetzt drin und wir können los, was wir auch taten. Im vorweg, das Ziel sollte die Wachholderheide und die Wendelinuskapelle sein. Ich staunte nicht schlecht als wir wieder meinen Gassiweg entlangliefen. Nur das es nun weiter und in den Wald ging. Die Sonne schien wieder gnadenlos aber die Bäume spendeten wohltuenden Schatten. Nicht lang und wir kamen an einem Steinhaufen an. Und ratet mal was gemacht wurde. Wuff, wuff, richtig. Ich durfte mich wieder davo setzen und Herrchen knipste drauf los. Naja, es ist Urlaub, dachte ich mir, willste mal kein Spielverderber sein. Es dauerte auch nicht lange und es ging weiter. Herrchen schaute immer mal auf sein Handy und agte dann wir seien auf dem richtigen Weg. bis der Wald plötzlich aufhörte und wir die ersten Häuser sehen konnten. War der Rundweg schon zu Ende ? Wo war die Heide und die Kapelle? Hmmm, na Herrchen wird schon wissen wo es lang geht. Und wir liefen und liefen. Der Wald lag hinter uns und vor uns ne Straße und ein Wohngebiet. Nachdem wir ein paar Mal die Richtung gewechselt haben und einen kurzen Anstieg gelaufen sind, fiel meinem treuen Leinenhalter auf das er vergessen hat das GPS zu aktivieren. Was war Frauchen erfreut als es hieß wir müssen den ganzen Weg wieder zurück. Das Gesciht werde ich ne vergessen. Leider hatte ich keinen Knipser dabei um den Moment fsestzuahlten. Es wurde erstmal was getrunken und wir liefen zurück in den Wald, hoffentlich nu auf dem richtigen Weg. Die Aussicht entschädigte aber ein ganz klein wenig. An einem Rastpunkt ruhten wir uns erstmal ein wenig aus.

Ich derweil erkundete etwas die Gegend was sofort für die Ewigkeit festgehalten wurde.

Nachdem die Füsse sich etwas erholt hatten gingen wir weiter.

Aöls sich der Wald wieder lichtete fand man sich in einer anderen Welt wieder .Richtig schön war es hier. Nur die stechenden Flugtiere, ähh, Bremsen, machten ein längeres verweilen undenkbar.

Es dauert auch gar nicht lange, eins, zwei Wegbiegungen später erreichten wir auch die besagte Kapelle. es hieß wieder "Holly komm", "Sitz" klick, klick, klick, "Prima" "ganz toll hast du das gemacht" und auch die Etappe lag hinter uns.

Und nachdem wir uns hier noch etwas gestärkt haben ging es gemütlich wieder nach Hause. Achso, eins noch, dieser Rundweg wurde mit ca. sechs Kilometern angegeben. Aber dank meines Herrchens wurden daraus ganze Zehn. Deswegen wurde es ein lauffreudiger Tag wie ich zu Beginn verbellt habe. Aber die Natur, diese Ruhe waren jeden Zentimeter wert. Ich kann es euch nur empfehlen.


Kaputt kamen wir in unserer Wohnung an und ruhten uns aus. Die Ruhe dauerte bei mir aber nicht lange da ich es draußen grollen hörte. Ein Gewitter zog auf und ich verkrümelte mich zur Häfte unters Bett. Gewitter kann ich nämlich nicht leiden. Und das hat gerumst, geblitzt und geregnet. Hund, hund, was war ich froh als es vorbei war und ich meine Äuglein schließen konnte um zu schlafen.

Tag 3

Heute stand Kultur auf dem Tagesplan. Es stand eine längere Fahrt an und entsprechend wurden wieder der Rucksack gepackt, die Fotoausrüstung verstaut und das Navi gefüttert. Und ich habe drauf geachtet das Herrchen das GPS auch an hatte. Wenn ich mein Rudel richtig verstanden habe ging es nach Limburg an der Lahn. Ich konnte mir nix drunter vorstellen, also ließ ich mich überraschen.

Dreißig kilometer später wurde das Auto mitten in der Stadt geparkt und Ausschau gehalten wo es zum Dom ging. Dom? was war denn das nun wieder. Egal, ich tippelte schön mit durch die Welt der Zweibeiner. Es ging durch verwinkelte schmale Gässchen vorbei an wirklich schönen Fachwerkäusern und dann stand er vor uns, der Dom zu Limburg.

Das ist schon ein imposantes Gebäude. Und dann fing es auch noch an zu läuten. Man, was haben meine Öhrchen geklingelt. Also, ganz ehrlich. Da ist mir der ruhige Wald doch schon lieber. Aber was macht man nicht alles um seine Rudelmitglieder bei Laune zu halten.

Direkt gegenüber vom Dom war ein, von einer hohen Mauer umgebener Bereich. Und dahinter befindet sich, jetzt muss ich aber ablesen, dass Bistum von Limburg oder der Sitz des Bischofs. Auch aus den Medien bekannt als "Der Prunkbau von Limburg". Hier hat jemand viel viel Geld ausgegeben und es sich gemütlich eingerichtet. Aber es kam raus und nun steht es leer. Eine Gruppe Radfahrer wollte gerne eine Badewanne sehen was aber nicht ging und sie weiterfahren ließ. Ich hätte denen ja unsere Adresse geben können, wir haben auch ne Badewanne, wundersam diese Menschen.

Habe mal von dem ganzen ein Bild machen lassen damit ihr euch einen Eindruck machen könnt.

Da es wieder ziemlich warm war entschloss man sich mich zu Lahn zu führen. Ein Flüsschen welches durch die Stadt fließt. Aber mehr als ein paar Schlucke zu mir zu nehmen war nicht drin. Noch ein Bild gemacht und es ging  zurück zum Auto um den Heimweg anzutreten.

Auf der Rückfahrt entdeckten meine Herrschaften noch eine Burgruine und Frauchen machte den Vorschlag diese noch kurz in Augenschein zu nehmen. Also wieder raus aus dem Auto, Herrchen mir Knipser und Dreibeindings, oh sorry, Stativ, und ab ging es nach oben auf die Burgruine Merenberg. Wenn ihr mich fragt hätte man mir das auch ersparen können. Wegen ein paar alten zerfallenen Mauern so nen Berg hochkraxeln. Aber was macht Hund nicht alles mit damit das Rudel bei Laune bleibt.

Oben angekommen knipste mein "Herr" gleich drauf los und rannte von links nach rechts und war voll begeistert. Frauchens Begeisterung dagegen hielt sich da schon eher in Grenzen, aber das war nur meine Wahrnehmung. Es wurde noch ein Gruppenfoto gemacht, ja, ich musste auch wieder hübsch aussehen und dann sollte es wieder zurückgehen.

Aber nein, mein Herrchen hatte noch einen Turm entdeckt der unbedingt auf nem Foto verewigt werden sollte. Also machte ich es mir neben Frauchen bequem und wir warteten. Plötzlich kam er ganz aufgeregt zurück und erzählte was von weißen Ziegen welche da stehen sollen. Nu dachte ich, toll, jetzt haben sie ihn. Wie um alles auf der Welt sollten hier denn Ziegen herkommen. Auch Frauchen schaute ziemlich überrascht, entschloss sich aber selbst zu schauen bevor ein Notarzt gerufen wird. Und was soll ich sagen, tatsächlich standen dort zwei weiße Ziegen welche ziemlich bedröppelt uns anschauten. So nach dem Motto, hey, noch nie ne Ziege gesehen ? Und damit ihr nicht denkt das wir alle drei nen Sonnenkoller bekommen haben, seht doch selbst.

"Ja Holly, das war wirklich verrückt. Und ich sagte mir im ersten Moment, stehen da wirklich zwei weiße Ziegen und gucken mich an? Zum Glück war es keine Einbildung. Und auf dem Rückweg haben wir bei der Ortsverwaltung angerufen und denen mitgeteilt das auf der Burgruine zwei weiße Ziegen wären. Man bedankte sich für die Info, man wüsste dies und sie sind da um das Gras abzufressen."

Ahh, danke für die Info. Das erklärt auch die lecker riechenden dunklen Häufchen an die ich die ganze Zeit nicht randurfte. Danke Rudel. Mehr möchte ich dazu nicht sagen.

Nach diesem Erlebnis wurde dann aber wirklich der Rückweg angetreten und es ging nach Hause wo der Tag gemütlich beendet wurde.


Tag 4

Der vierte Tag gestaltete sich etwas anders als die anderen. Es schien keine Sonne, der Himmel war nicht blau und auch die Temperaturen waren icht das was man die Tage davor geboten bekam. Trotzdem wollte man raus in die Natur und etwas wandern. Gesagt, getan. Mit dem Auto fuhr man nach Pottum. Auf einem Parkplatz wurde angehalten und los ging der Fussmarsch. Der Himmel zeigte sich launisch. Man hatte das Gefühl das man nicht trocken den Spaziergang beenden wird. Trotzdem gingen wir voran. Es wurde ein Rundeweg um den Wiesensee ausgewählt. Um die sieben Kilometer lang und schön am Wasser. Bis zum Wasser sind wir auch gekommen als es über uns immer dunkler wurde, der Wind auffrischte und die ersten Tropfen fielen.


Man entschloss wieder zurückzugehen, Herrchen und Frauchen hatten ja keine Regenjacken dabei. Im übrigen, ich werde nie gefragt wenn es regnet. Ich muss immer raus, ob ich will oder nicht. Tolles Rudel habe ich da. Zurück beim Auto wurde dann beschlossen Regenjacken zu besorgen. Um es abzukürzen, wir sind bis Montabaur gefahren um dort im Supermarkt welche zu bekommen. Der Tag war für mich aber trotzdem ein Erfolg, ich konnte meine Beinchen schonen und mal ausruhen. Dem Wetter sein Dank passierte an diesem Tag nix mehr besonderes. Außer das ich mein Gassigang im Regen ohne und meine Herrschaften mit Regenjacken absolvieren durfte.


Tag 5

Zwei Tage hatten wir noch bevor es wieder nach Duisburg zurückging. Also sollten diese nochmal genutzt werden um diesen Teil des Westerwaldes zu durchforsten. 

Man wollte auf jeden Fall nochmal den Wiesensee in Angriff nehmen. Da aber die Sonne eher Mangelware war verschob man dies auf den vorletzten Tag.

Heute sollte es ein Spaziergang zum Seitenstein sein. Ja, macht nur, dachte ich bei mir und war schon ganz gespannt was mich diesmal erwarten würde. Wir fuhren los um kurz darauf wieder zu halten und auszusteigen. Es ging direkt in den Wald. Nach ein paar hundert Metern kamen wir zu einer Lichtung wo der erste Fotostop eingelegt wurde. Es war ein sehr idyllischer Ort der auch mir sehr gefiel.

Da wir aber noch weiter mussten wurde alles zusammen gepackt. Und was soll ich sagen, mein Näschen trügt mich nicht, es roch nach Regen.

Keine zwei Minuten später fing es tatsächlich wieder an zu schütten. Die Frage wer Regenjacken hatte und wer nicht brauch ich ja nicht mehr stellen.

Wir stellten uns unter einen Baum, dessen dichte Blätterkrone uns schützte. Nach endlosen Minuten des Wartens entschlossen wir uns weiter zu gehen. Und nicht lange hin hörte es auf und die Sonne kam durch die Wolken. Zum Glück, denn sonst hätte mein liebes Herrchen keine Fotos mehr machen können. Und so kamen wir zu einem felsen mitten im Wald, dem Seitenstein. Für mich eher langweilig und so suchte ich mir ein Stöckchen mit welchem ich mir die Zeit vertrieb während mein Rudel irgendwelche Schildchen duchlasen. 

Von der Gegend her konnte ich mich nicht beklagen. Es roch so anders als in meinem heimischen Wäldchen und das gefiel mir. Nachdem sich meine Herrschaften genug Stein angesehen haben gingen wir weiter. Zumundest versuchten wir dies. Denn immer wenn Herrchen ein besonders schönes Plätzchen gesehen hat hieß es, "Holly, mach mal Sitz". Dann wusste ich schon, die nächsten Bilder waren an der Reihe.

Ich weiß gar nicht wie oft wir angehalten haben und ich Sitz, Platz, Steh oder was auch immer machen musste. War es ein besonders schönes Plätzchen im dunklen Wald, oder ein umgestürzter Baum unter dessen große Wurzel ich mich setzen durfte. Aber ich hatte einen guten Tag und so ließ ich meinem Rudel die Freude. Und da Frauchen mich immer positionieren musste konnte ich sie wenigsten immer ein wenig ärgern in dem ich aufstand obwohl ich sitzen bleiben sollte oder überall hinschaute, nur nicht zur Kamera. So hatten wir alle irgendwie unseren Spaß.

Kurz darauf erreichten wir wieder den Parkplatz, wir stiegen ins Auto und ab ging es zum Fresschen nach Hause.

 

Tag 6

Der letzte richtige Urlaubstag brach heran. Der Wetterbericht sagte noch einmal ein super Wetter voraus mit Sonnenschein und hundeerträglichen Temperaturen. Also perfekt um nocheinmal einen schöne Wanderung zu unternehmen. Man brauchte gar nicht lange überlegen was wir machen wollten, der Rundweg um den Wiesensee sollte es sein. Dort wo wir letztens wegen schlechtem Wetter wieder Kehrt gemacht haben. Also, Sachen gepackt und losgefahren. Diesen Tag wollten wir nochmal richtig genießen. Und wie ich den genossen habe. Die Wiese nutze ich erstmal um mich ausgiebig rumzuwälzen. wau, das war supi.

Und überhaupt war es ein idyllisches Plätzchen.

An einem Cafe machten wir halt und es wurde sich erstmal bei Currywurst und Cola gestärkt. Für mich gab es Leckerchen aus der Tüte und Wasser aus der Flasche. Naja, man hätte mir ruhig auch was besseres gönnen können.

Obwohl keine Wolke am Himmel zu sehen war, war es nicht heiß gewesen. Trotzdem gingen wir zum Wasser, welches ich bereits gesehen und gerochen habe um ein wenig zu planschen.

Und immer wieder falle ich dabei auf mein Frachen und mein Herrchen rein. Sie werfen ein Stöckchen ins Wasser, ich freu mich wie Bolle und hinterher. Dabei merke ich nicht, dass ich mit jedem weiteren Stöckchen immer weiter ins Wasser musste. Bis es an meinem Bäuchlein etwas kalt wurde. Dann wollte ich nicht mehr. Aber mein Rudel war zufrieden denn die beiden kriegten sich nicht mehr ein und sagten so Sachen wie "bis zum Bauch im Wasser, ja toll gemacht, super Holly" Naja, wenn sie zufrieden sind, bin ichs natürlich auch auch.

Nach dem Erfrischungsteil gingen wir weiter. Es lagen ja noch einige Kilometer vor uns. Aber ich bremste das Tempo wo ich nur konnte. Schließlich arbeitet meine Nase auf Hochtouren und auch ich wollte mal auf meine Kosten kommen. Also, Rübe runter und die Welt entdecken. Kumpels, was man alles so zu sehen bekommt. Hinter einem Zaun der Stacheln hatte sah ich so ein großes helles Ding auf vier Beinen. Bis meine Leinenhalter sagten das es ein Bulle war. Schon imposant so eine männliche Kuh ;-)

Und weiter ging es. Wir entfernten uns immer weiter vom Wasser und das Gras wurde immer kürzer. Bis man gar keine Halme mehr sehen konnte. Nur die Farbe grün ließ erahnen das es sich um Gras handelte. Fand ich schon komisch. Auch das auf dem Gras Schilder waren und an einer Stelle sah ich sogar ne Fahne. Ich wollte es mal näher untersuchen doch hielt mich die Leine an meinem Vorhaben ab. Herrchen brabbelte was von Golfplatz und das ich da nicht drauf dürfte. 

Quatsch dachte ich mir und lief den nächsten Weg, welcher auch auf eine Wiese führte, um dort mein Glück zu versuchen. Da sah ich allerdings Menschen welche einen Wagen hinter sich herzogen wo so Stöckchen drin waren. Das kam mir dann nicht mehr so geheuer vor, bellte eins-, zweimal in deren Richtung und ging dann doch lieber meinem Rudel hinterher.

Bis wir an eine Stelle kamen wo wieder Menschen waren die mit den Stöckchen, genau solchen die die anderen hinter sich herzogen, seltsame Bewegungen machten. Aber nicht nur das, nach jeder Bewegung flog was Weißes durch die Luft um irgendwo auf dem Rasen liegenzubleiben.

Jetzt kann ich es euch ja sagen, das sind Golfbälle. Und davon lagen hunderte rum. Aber ich brauchte mir keine Hoffnung machen, denn Betreten war auch hier verboten. Also war dieser Teil des Spazierganges vergeudete Zeit. Wir ließen den Golfplatz nebst Hotel hinter uns und ich bevorzugte nochmal einen Gang ins kühle Nass und genoss die herrliche Aussicht.

Gefühlt mussten wir eigentlich schon den See umrundet haben. Zumindest konnte es nicht mehr lange dauern bis wir wieder am Startpunkt angekommen sind. Und auch Herrchen ließ dies vermuten denn er sagte zu Frauchen das wir es bald geschafft haben. Aber ein Erlebnis muss ich euch noch verbellen, an einer Stelle wo es zum Wasser ging wollte ich nochmal etwas schnuppern. Und als ich hier und dort so schnüffelte sprang rechts und links von mir irgendwas ins Wasser. Ich schreckte hoch, schaute, doch konnte ich nichts entdecken. Ich bat Herrchen um ein Foto dessen was dort durch die Gegend sprang. Er schlich sich, fast wie eine Katze vorsichtig zum Rand des Sees, bückte sich mit der Kamera runter und.......

 

KLICK

war das Fröschlein im Kasten. Der sah viel hübscher aus als die Kröten die bei uns immer über die Wege hüpfen. Danke Herrchen für deinen Mut und das tolle Foto.

 

Und damit ist der letzte Urlaubstag bei wirklich tollem Wetter zu Ende gegangen. Wir fuhren gemütlich nach Hause denn wir mussten ja noch unsere Sachen packen um am nächsten Morgen die Heimreise anzutreten.

 

Ausgiebig nutzte ich nochmal den abend- und morgendlichen Gassigang, welcher mich nochmal zur Wiese führte, um ein letztes Mal im Gras einzutauchen.

Dann hieß es Abschied nehmen. Wir dankten unseren Gastgebern für den netten Empfang, den Ausflugtipps und der nett eingerichteten Ferienwohnung. Und das wir ganz sicher nochmal wiederkommen werden. Es gibt noch vieles zu entdecken und das werden wir ganz sicher auch machen.

Nur nicht mehr im Hochsommer, das schwöre ich euch.


Vielen Dank an Fam. Christ, für die schönen Tage von Holly und ihrem Rudel.